Abschied vom Proletariat : Jenseits des Sozialismus

A German ed. good paperback bump & signs of use on cov. as in image, creased spine text good- with notes & underlining in pencil. 172p. 18,5x12cm. 200gr.
Der aufschlußreiche Titel verkündet den Sturz der Idole. Gorz bestreitet nun die "historische Mission" des Proletariats, an die mehrere Generationen von Marxisten glaubten und die er selber vor einiger Zeit noch verfocht. Das sei ein Irrtum gewesen, "Sankt Marx" habe seine Doktrin der Philosophie Hegels entnommen, nicht der empirischen Arbeiterklasse: "Tatsächlich sucht man vergeblich nach einer Begründung der marxistischen Theorie des Proletariats. Die Philosophie des Proletariats ist religiös." Das ist stichhaltig, nicht wenige Denker – von Eduard Bernstein bis de Man, Popper, Löwith, Künzli und Topitsch – haben diesen Nachweis erbracht.
Gorz schreibt, das Proletariat sei eine "Kopie des Kapitals" und daher unfähig, eine andere Gesellschaftsordnung zu errichten. Erobern die Arbeitervertreter den Staat, dann "reproduzieren sie den vorhandenden Herrschaftstypus". Wer soll die notwendige Veränderung bewirken? Nach Gorz sind es die "nachindustriellen Proletarier", die er auch "Nicht-Arbeiter" nennt. Diese "Nicht-Klasse" sei dazu berufen, eine "Nicht-Gesellschaft" zu errichten. Ungeklärt bleibt, wie eine "Nicht-Macht" Macht erwerben, wie eine "Nicht-Gesellschaft" anders als in der Negation, vornehmlich im Geist bestehen kann. (Heinz Abosch).
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